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Konzertbericht |
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Sputnikhalle, Münster Samstag, 19.04.2008
Bands: Parkway Drive, Bury Your Dead, Suicide Silence, To Kill |
Das Parkway Drive spätestens seit ihrem letzten Album HORIZONS zur ersten Liga des Metalcore gehören wurde mit dem immensen Erfolg der diesjährigen Europatour unterstrichen: Das Konzert in Münster war ausverkauft, viele Fans mussten vor dem Kassenhäuschen wieder den Weg nach Hause antreten. Und so sieht das Bild bei jedem Konzert der Band hierzulande aus, im Kölner Underground eine Woche später wurde extra noch eine Nachmittagsshow angesetzt.
Mit Bury Your Dead, den Deathcorelern von Suicide Silence und den italienischen Newcomern To Kill hatten die australischen Headliner drei wunderbar passende Supportbands im Gepäck. Eine aus allen Nähten platzende Sputte durfte sich also auf einiges gefasst machen.
To Kill
Den Opener machte die moderne Hardcorefraktion To Kill, die rund 25-30 Minuten lang lärmten. Erwähnenswert ist die weibliche Gitarristin Camilla, die aber in Punkto Einsatz keineswegs ihren männlichen Kollegen hinterher hinkt. Die Römer, die im Juni ihr Debütalbum namens WHEN BLOOD TURNS INTO STONE veröffentlichen, sorgten mit ihrem Hardcore für ein wenig Bewegung im Publikum, der Großteil der Fans sparte sich die Kraft für den Headliner auf oder flanierte durchs reichhaltige Merchandiseangebot.
To Kill haben zwar mit "Hollow" oder "Commit Suicide" gute Songs im Gepäck, klingen jedoch zu wenig eigenständig um sich auf lange Sicht etabelieren zu können. Zwar gibt es hier symphatische Ansagen, in denen italienisch und englisch gemischt werden und die Band spielt auch mit vollstem Elan und druckvollem Sound ihr Set runter. Aber außer dem Fakt, das sie aus Italien kommen, haben To Kill in meinen Augen nichts spezielles und sind nur eine von vielen Bands ohne Profil, die auf der aktuellen HC-sXe-Welle mitschwimmen.
Suicide Silence
Suicide Silence, die fünf Minuten vorher noch eigenständig ihr Merch an den Mann brachten, zogen mich dann schon eher in ihren Bann. Der brutale Deathgrind der amerikanischen Newcomer, die mit ihrem Album THE CLEANSING mal eben das bestverkaufte Debüt in der Geschichte von Century Media herausbrachten, machten keine Gefangenen und prügelten sich durch ihr dreißig Minuten andauerndes Set.
In der Tradition von Knüppelkapellen wie Suffocation wurde hier technisch einwandfreier Deathcore fabriziert, der in der Sputnikhalle auf der einen Seite für offene Münder und ungläubiges Staunen und auf der anderen für schwitzende Körper, die im Moshpit vor der Bühne aneinander prallten, sorgte.
Fronter Mitch Lucker keift, gröhlt und grunzt sich den Ast während der Rest der Truppe ordentlich Gas gibt und Drummer Alex Lopez (ehemals bei The Funeral Pyre hinter der Schießbude) sein Instrument verprügelt als gäbe es kein Morgen mehr. Die Fans wissen den Einsatz der Truppe zu schätzen und erweisen der Band lauten Jubel, die mit Songs wie "Bludgeoned to Death" oder "Unanswered" ihren Status im aufstrebenden Genre untermauert.
Bury Your Dead
Ordentlichen Ami-Metalcore mit Neufronter Myke Terry gab es nun auf den Gehörgang. Und das vor einem Publikum, das augenscheinlich sämtliche Texte vom Debütalbum bis zum neuen BURY YOUR DEAD im Schlaf rückwärts aufsagen kann. Das Publikum fraß der Band aus der Hand, hier ging es vor der Bühne hoch her und der ein oder andere Stagediver machte sich auf den ungewissen Flug in die schwitzenden Massen vor selbiger. Die amerikanische Truppe war hier zum ersten Mal überhaupt auf dem europäischen Festland auf Tour und scheint einiges dazu beigetragen zu haben, dass das Konzert in Münster ausverkauft war. Viele Fans mit Merch der Band wurden vorab gesehen und eben jene Fans feierten ihre Helden völlig zurecht ab.
Der Sound war weiterhin laut und druckvoll und die Band hat richtig Spaß im Verlaufe ihres Sets. Da wurde auf der Bühne gepost, herum gekaspert und gelacht, die Instrumente geschwungen und sich mit Wasser bespuckt, dass es eine Freude war. Nebenbei spielten die fünf Jungs auch noch Musik und auch die konnte sich sehen lassen. Nach dreißig Minuten beendete die Band ihr Set mit "Losin' It" und ließen sich gebührend zu Recht abfeiern. Starke Show!
Parkway Drive
Bury Your Dead währen ja als Headliner schon mehr als gut genug gewesen... aber da gab es ja noch Parkway Drive und spätestens jetzt wurde es richtig kuschelig in der Sputnikhalle. Die Fans standen teilweise auf Tischen und Stühlen um einen Blick auf die Bühne zu ergattern, vor jener drängten sich die zumeist jungen Fans dicht an dicht als die Band zum Intro von HORIZONS die Bühne betrat und richtig laut bejubelt wurde.
Stagediveralarm wohin man schaute, wer nicht grade Ellbogen in die Rippen bekam oder den heiligen Bruce Lee verehrte sang die zahlreichen Ohrwürmer der beiden Alben mit. Von denen gab es mehr als genug: "The Siren's Song", "Boneyards", "Pandora"…ein mal quer durch die Alben ging es hier und jeder Song kam in Münster mehr als ordentlich an. Parkway Drive um Sänger Winston McCall verausgabten sich on Stage förmlich, der Schweiß lief sowohl auf der Bühne als auch davor in Strömen.
Große Pausen zwischen den Stücken gab es nicht, ein Hit folgte dem nächsten und Parkway Drive zementierten ihren Status im Metalcore-Sektor Note für Note. Wer waren noch Killswitch Engage, wen interessieren Unearth?
Die wahren, ungekröhnten Könige des Metalcore heißen Parkway Drive, kommen aus Australien und beendeten ihr geniales Set mit der Zugabe "Romance is dead"!
Fazit: Bei so einem Billing, vier blendet aufgelegten Bands und einer ausverkauften Sputnikhalle bleiben keine Wünsche offen und kein Shirt trocken. Münster erlebte einen denkwürdigen Abend mit vier motivierten Bands, die wirklich Lust am Touren und Spielen haben. Weltklasse.
Weltklasseumsatz dürfte auch die Gaberobe gemacht haben. So kostete die Abgabe einer Jacke bei diesem Konzert einen Euro, eine Woche zuvor bei den Kassierern jedoch nur 50 Cent. Ob das sein muss?
M.K. 19.04.2008
Fotos von Mario Kloschinski |
Band-Infos:
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To Kill: www.moshtokill.com
Suicide Silence: www.suicidesilence.net
Bury Your Dead: www.myspace.com/buryyourdead
Parkway Drive: www.parkwaydriverock.com  |
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